Sonntag, 1. Januar 2017
Überraschende Wendung
Mein schöner Nachbar liegt bei mir im Bett und behauptet, er wäre ein Hund. Und er träume von Frauchen. Und das nur, weil ich unbedingt endlich mal wieder schreiben wollte und er sich nun langweilt. Dann erzählt er so einen Blödsinn.
Ich bin ja mittlerweile sein einziges Frauchen. Nachdem sich die Dreiecksbeziehung zu einem infernalem Höhepunkt hingearbeitet hatte. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Zu viele Unklarheiten, zu viele Gefühle der Eifersucht und zu viel Vergleichen. Ich. Mich. Mit ihr. Ich schnitt in meiner (Wahn)vorstellung natürlich immer schlechter ab. Das machte das Zusammenleben mit mir auch nicht leichter. Ich merkte, dass ich mich irgendwo auf der Strecke verloren hatte und dann – endlich – kam der Punkt, an welchem ich Stop sagte.
Ok, nicht ganz aus eigener Kraft. Ein Seminarmitteilnehmer, ein ganzer Mann und trotzdem unglaublich empathisch, wurde von mir auserkoren, sich die komplette Geschichte anzuhören. Das tat er auch, und stärkte mir den Rücken, auf mein ungutes Gefühl zu hören und nicht weiterzumachen. Was ich dann auch tat.
Zwei Tage später stand der inzwischen im Eilverfahren von seiner schönen Freundin getrennte Nachbar in meiner Küche und bat um Aufnahme in die Familie. Und in mein Herz. Ich war unsicher. Zuviel war bis hierher passiert. Zuviel Vertrauen zerbrochen.

Zwei Wochen später fiel mir der Grund für meine bis dahin standhafte Weigerung plötzlich nicht mehr ein, und ich gab mir und ihm den Weg frei.

Nun liegt er schon seit einiger Zeit jeden Abend in meinem Bett. Aber ein Hund war er bis jetzt noch nie. Wer weiß,was mich noch für Überraschungen erwarten.

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